Sandsteinmomente

Kapelle Aulendorf

Die Geschichte der Marienkapelle Aulendorf ist eine ganz besondere, denn hier investierten Bauern 1889/90 in sakrale Sandstein-Architektur.

Nachdem 1888 der Propst von Billerbeck drohte die Fachwerkkapelle mit altem Strohdach zu schließen, ließen es sich 14 Familien nicht nehmen, zusammen eine neue Kapelle zu errichten. Denn niemand war bereit sich jeden Sonntag zu Fuß auf den Weg nach Billerbeck zu begeben. 6 km vom imposanten Ludgerus Dom in Billerbeck entfernt bezaubert diese kleine aber trotzdem dreischiffig angelegte Kapelle in Aulendorf die Besucher. Dabei ist die Kapelle genau genommen eine neugotische Saalkirche, zu erkennen an den vier markanten Säulen.

www.capellengemeinde-aulendorf.de

Burg Hülshoff

Die Burg Hülshoff ist der Geburtsort einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dichterinnen des 19. Jahrhunderts, Annette von Droste-Hülshoff. Neben der Literatur war sie begeisterte Hobbygeologin. Zu Fuß erkundete sie die Baumberge. Immer dabei: Ihr Geologenhammer, mit dem sie in den Steinbrüchen nach Fossilien suchte.

Nach einem Droste-Märchen von Julia Koch Suwelack, soll sie dabei den Teitekerlken begegnet sein. Diese kleinen Kobolde machten den Steinmetzen das Leben schwer. Es erzählt davon, wie die junge Dichterin dafür sorgte, dass die Westseite der Burg Hülshoff, gebaut aus Baumberger Sandstein, heute noch steht.

Übrigens: Für alle Literaturfans lohnt sich der Besuch sowieso. Ein kulturelles Highlight ist das Center for Literature mit tollen Events und Ausstellungen.

www.burg-huelshoff.de

Hexenpütt am Tilbecker Berg

Die Baumberge sind Quellregion und Ursprung vieler Flüsse im Münsterland. Neben den sieben Quellen am Hexenpütt entspringen in den Baumbergen auch Berkel, Münstersche Aa, Steinfurter Aa, Stever und Vechte. Durch den stark zerklüfteten und wasserdurchlässigen Kalksandstein fließt das Regenwasser von der hochliegenden Plateaufläche ab und sammelt sich auf ca. 120 m auf einer wasserundurchlässigen Schicht aus Ton- und Mergelgestein, so dass viele kleine Grundwasseraustritte an den Hängen entstanden sind. Diese Quellen und insbesondere die sieben am Tilbecker Berg, haben die Phantasie der Menschen über Jahrhunderte beflügelt.

www.baumberge-touristik.de

Stevermühle Schulze Westerath

„Steter Tropfen höhlt den Sandstein“. Was hat es mit diesem Sprichwort auf sich? Die Erklärung in den Baumbergen ist schnell gefunden. Der Regen löst den Sandstein, sickert durch die Baumberge bis zu einer undurchlässigen Gesteinsschüssel, an deren Ränder das Wasser aus Quelltöpfen wieder austritt. Dadurch entstanden in der Region früher perfekte Bedingungen für die Errichtung von Mühlen, die die Kraft des Quellwassers nutzten. Neben Getreidemühlen waren auch Öl-, Kalk- und Sägemühlen im Einsatz. Das Wasser der Baumberge wurde zum Motor des Handwerks und der frühen Industrialisierung. Der mittelalterliche Wohnturm wurde im 16. Jahrhundert zur Wassermühle Schulze Westerath umgebaut und ist bis dato noch eine voll funktionsfähige Museumsmühle mit spannenden Eindrücken zur Geschichte.

www.wassermuehle-stevertal.de/muehle_wp/

Sandsteinkuhle

Der Baumberger Sandstein wird seit mehr als 1.000 Jahren in den münsterländischen Baumbergen abgebaut. Seine Blütezeit erlebten der Abbau und Versand im Mittelalter. Während der Hansezeit wurde der Sandstein vor allem in die Niederlande aber auch bis Südschweden und bis ins Baltikum als Rohware und fertige Bildhauerarbeit exportiert. Das Gold oder auch der Marmor des Münsterlandes wurde aus zahlreichen „Kuhlen“ im Raum Nottuln, Billerbeck und Havixbeck abgebaut. Heute gibt es nur noch drei aktive Steinbrüche in den Baumbergen. Im Sandsteinmuseum in Havixbeck erfährt der Gast alles über das damalige harte Leben der Steinbrecher, Steinmetze und Bildhauer rund um und mit dem Baumberger Sandstein.

Longinusturm

Auf dem Gipfel des Westerberges errichtet, bietet der 32 m hohe Longinusturm, das Wahrzeichen der Baumberge, mit einer Besucherplattform auf 24 m Höhe einen grandiosen Ausblick in die Westfälische Bucht und darüber hinaus. Und wer wundert sich da nicht, wenn man sich vorstellen solle, dass man genau an diesem Ort vor 90 Millionen Jahren in einer Mulde im Meer gestanden hätte. In der Kreidezeit war das gesamte Münsterland vom Meer bedeckt. Hier lagerten sich Kalksandsteine ab, in denen man sogar Fossilen finden kann. Nachdem das Meer sich zurückgezogen hatte, wurden die Flächen rund um die Baumberge von Wasser und Wind abgetragen, während die Baumberge selbst herauspräpariert wurden. Heute sind sie mit fast 190 m die höchste Erhebung des Münsterlandes.

www.longinusturm.com

Alter Hof Schoppmann

Das „Dorf am Schilfbach“, so die alte Bezeichnung für Darup, entstand als frühmittelalterliche Reihensiedlung. Im ältesten Teil des Örtchens liegt am Hagenbach der „Alte Hof Schoppmann“, ein massiver Hof aus Baumberger Sandstein. Und anhand der Bauweise lässt sich hier auf dem ersten Blick der damalige Wohlstand der Familie Schoppmann erkennen. Denn nur den reichen Bauern war es möglich Ihre Häuser kom-plett aus Sandstein zu bauen. Heute gilt der „Alte Hof Schoppmann“ als vielseitiger Anlaufpunkt des dörflichen Lebens, lädt ein zu einer Pause im Hofcafé, zum Besuch des Kulturzentrums und beherbergt das Naturschutzzentrum des Kreises Coesfeld mit wechselnden Ausstellungen und Bildungsprogrammen.

www.alter-hof-schoppmann.de

Coesfelder Kreuzweg

Sind Ihnen in den Baumbergen und auf Ihrer Radtour bereits die vielen Sandsteinkreuze und Bildstöcke, die sich meist vor den Höfen in der Region und am Wegesrand befinden, aufgefallen? Der Baumberger Sandstein wurde nicht nur als reines Baumaterial genutzt, sondern findet sich auch als Ausdruck der Frömmigkeit und des Glaubens wieder. Durch seine besonders weiche Beschaffenheit eignet er sich wunderbar zur Modellierung von Skulpturen. Und auf dem 10 km langen Coesfelder Kreuzweg kann man sich an den einzelnen Stationen durch sehr detaillierte und kunstfertige Ausarbeitungen davon überzeugen. Von Christoph Bernhard von Galen, damaliger Fürstbischof in Münster, 1659 in Auftrag gegeben, ist der Coesfelder Kreuzweg auch heute noch ein wichtiges Zeugnis religiösen Brauchtums in der Region.

www.lamberti-coe.de

Seeigelfelder Rosendahl

Was könnte diese Umgebung mit Baumberger Sandstein zu tun haben? Wenn man sich vor Ort umschaut, ist erst einmal kein direkter Hinweis zu finden, oder doch? Die Entstehung des Sandsteins ist eine Millionenjahre währende Geschichte. Und rund um Rosendahl-Holtwick kann man auf den Feldern immer wieder Fossilien und vor allem Seeigel aus einer Zeit von vor 75 Millionen Jahren entdecken. Aber warum kommt hier noch heute beim Pflügen der Ackerböden Kalksandstein mit versteinerten Schalen von Meerestieren zu Tage? Größere Gewässer sind weit und breit nicht in Sicht. Mehr über diese spannende geologische Geschichte erwartet Sie auf der Baumberger Sandsteinroute.

Rosendahler Kreuz / ehemaliges Trappistenkloster

Der Baumberger Sandstein ist nicht nur das verbindende Element der fünf Baumberge-Kommunen Billerbeck, Coesfeld, Havixbeck, Nottuln und Rosendahl, sondern auch ein Zeichen für europäische Freundschaften weit über regionale Grenzen hinaus. An dieser Erinnerungsstätte wurde ein Torbogen aus bestem Baumberger Sandstein errichtet und stellt eine verkleinerte Nachbildung des heutigen Einganges zum Kloster in der französischen Partnergemeinde Entrammes dar. Der Sandsteinbogen gilt nicht nur als Symbol einer langjährigen Partnerschaft zwischen Rosendahl und den Gemeinden Entrammes, Forcé und Parné sur Roc in Frankreich, sondern ist auch ein Zeitzeugnis einer ganz besonderen gemeinsamen Vergangenheit.

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Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: 
Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete unter Beteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen.